Mit der westfälischen Küche bin ich groß geworden, bin ich doch dort geboren. Und Oma und Mama haben immer sehr bodenständig gekocht. Mein Vater wäre bei Okonomiyaki in den Hungerstreik getreten. Erst sehr spät entdeckte er gebratene Nudeln vom Chinesen für sich. Dafür kam er dann von dem “Stoff” nicht mehr los. So waren sie halt. Eines der typischen Gerichte der Küche meiner Mutter waren Westfälische Dicke Bohnen. Mit Mettwurst und Speck. Ohne die wären wir wieder beim Hungerstreik gewesen.
Eltern und Großeltern waren in ihrem kulinarischen Horizont einfach sehr eingeschränkt. Was ich gar nicht negativ meine. Es gab die Möglichkeiten von heute für sie gar nicht. Gourmetversand? Restaurants mit den Küchen der ganzen Welt? Nein! Es gab den Konsum anne Ecke, da wurde eingekauft. Und es gab das bodenständige Gasthaus mit Schnitzel und Co. fertig und Ende. Aufgelockert wurde das Ganze von der Gulaschkanone sonntags beim Feuerwehrfest. Ehrlicherweise habe ich früher oftmals gedacht: Och nöööö, nicht schon wieder dieses Gericht. Heute denke ich gerne daran zurück, und hätte es noch viel lieber noch mal von Mama serviert. Rückblickend habe ich das dann doch sehr geliebt. Wahrscheinlich auch das Verwöhntwerden von Mama.
Die Westfälische Küche ist bodenständig, herz- und nahrhaft. Richtig zubereitet auch verdammt lecker. Ernährungstechnisch vielleicht nicht mehr ganz up to date, aber muss es das immer sein? Geht nicht einfach mal lecker und richtig gut? Doch geht! Mit diesem Rezept – Westfälische Dicke Bohnen – ein urtypisches Gericht. Dazu Salzkartoffeln und man ist im westfälischen Gourmethimmel.
Um es mit Vaters Worten zu sagen: “Mach keine Sperenzkes da, und lass den Firlefanz wech.” Keep it simple und mach lecker Essen. Fertich!
Wo wir uns gerade in den Westfälischen Küchen rumtreiben, schaut euch auch mal das Westfälische Blindhuhn an.
Zutaten
Zubereitung