Früher nach meinen Essgewohnheiten gefragt, hätte ich geantwortet: “Mäcces”, oder “Lecker Döner”, oder “Selbstverständlich Currywurst mit Pommes!”. Es hätte aber der Gyros-Teller vom Griechen nebenan sein können. “knuspriges halbes Hähnchen”, vom Hähnchenwagen vor dem Supermarkt. Gemüse? Wozu! Fleisch ist doch mein Gemüse!
Ziemlich oft habe ich mich vom sogenannten Fast Food ernährt. Ich fand das auch völlig in Ordnung. Warum selbst kochen, wenn Fast Food mir doch schmeckt und so schön schnell ist?
Ich bin aber auch gerne in Restaurants essen gegangen und habe eine Vorliebe für gutes Essen und Lebensmittel gehabt. Ich war der Fast Food Junkie mit einem Hang zur Qualität. Ein Widerspruch in sich, ich weiß!
Mit der Zeit der Fernsehköche und Kochsendungen, stieg auch mein Interesse am Kochen. Wie Männer nun mal so sind, kam vor dem Können das Equipment. Getreu dem Motto “haben ist besser als brauchen”, sammelten sich Küchengeräte, Messer, Gewürze, Schneidbretter und Küchenwerkzeuge aller Art. Man(n) könnte es ja brauchen!
Meine anfänglichen Kochversuche sahen im Grunde immer gleich aus. Ich koche etwas und haue dort alles rein, was der Kühlschrank so hergibt. Gesund war das wahrscheinlich genauso wenig, wie Fast Food. Aber hey, es ist selbst gekocht! Frisch! Naja, mehr oder weniger.
Irgendwann erwischte mich dann auch der Grill-, und BBQ Hype. Grillwürstchen, fertig marinierte Nackensteaks oder quietschigen Grillkäse konnte ich bereits zu meinem Repertoire zählen. An guten Tagen kam ein Maiskolben dazu. Hossa! Ich bin Grillmeister. Denkste! Nach und nach lernte ich, was es alles für Möglichkeiten gab. Und auch hier habe ich nach meinem Motto gehandelt: Haben ist besser als brauchen! So kam ein Grill zum anderen, Grillzange um Grillzange wuchs die Ausstattung. Hier eine Ikea Schale, dort Deckelhalter als Rippchen Ständer usw. usw. usw.
Freunde wurden jedes Wochenende erst eingesmokt und anschließend abgefüttert. Es machte mir Spaß! Bis heute noch, wenn auch nicht mehr in dem exzessivem Ausmaß.
Aber, es war der Startschuss zu diesem Blog! Es entstand dabei der Gedanke, einen Blog zu schreiben und Rezepte zu teilen. Gesagt, getan! Das war Anfang 2018.
Mit der Grillerei wurde mir wieder klar, wie groß der Unterschied zwischen Fast Food / Fertigprodukten und frisch zubereitetem, gutem Essen war. Nach und nach wurde aus dem BBQ_Hype dann ein Koch- und BBQ Hype. Ich begann mich auch in der Küche mit dem richtigen Kochen zu beschäftigen. Die Ausstattung war ja schon da, wie praktisch! Gut geplant, ist halb erledigt. Quasi.
Von nun an gab es keine Pulver mehr, keine Fertig-Saucen, und was es sonst noch alles gibt und gab. Ich fing an mit dem richtigen selber kochen. Also so richtig, richtig! Ich fing an Saucen zu ziehen, Pasta selber zu machen, Brühen zu kochen, und was alles noch dazu gehört. Dabei empfand ich das nicht mal als Arbeit oder Pflicht, es machte mir Spaß!
Das Zitat “Das Auge ißt mit” trifft auf mich in besonderem Maße zu. So war es mir immer wichtig, dass die Teller entsprechend aussehen. Es schön angerichtet war und vor allem, es sollte schön farbig und bunt aussehen! Bunte und farbenfrohe Teller und Speisen sprechen mich an. Das merke ich immer wieder, wenn ich in Kochbüchern stöbere oder in Rezeptheften blättere. Finde ich dort etwas, was mich optisch anspricht, springt direkt meine “muss ich nachmachen” Synapse an. Ich greife zum iPhone und mache ein Foto davon. Auch hier getreu dem Motto “haben ist besser als brauchen” Man kann ja nie wissen…
Ich habe festgestellt, dass Kochen beruhigt und mich entspannt (meistens jedenfalls, manchmal treibt es mich auch in den Wahnsinn!). Und dass es mich ab und zu sogar glücklich und zufrieden macht. Dabei erwische ich mich öfters, dass ich Mc Donald‘s süss-sauer Saucen Kind am Herd stehe, mich über eigene Sauce freue und dabei wie ein Honigkuchenpferd grinse. So kann es gehen!
Besonders die Verwendung von guten Produkten liegt mir am Herzen. Natürlich lässt sich der Discounter nicht ganz vermeiden. Aber wo es möglich und machbar ist, achte ich auf Bioqualität, Nachhaltigkeit und Saisonalität. Daher bin ich froh hier im Ort einen richtig tollen Bioladen zu haben!
Als leidenschaftlicher Fleischliebhaber musste natürlich fast jeden Tag Fleisch auf dem Teller liegen. Ihr erinnert Euch? Fleisch WAR mein Gemüse. Täglich Fleisch zählt der Vergangenheit an, ich ernähre mich flexitarisch und versuche bewusst meinen Fleischkonsum zu senken. Das gelingt mir mal besser und mal schlechter und nach wie vor ist eine gute Currywurst mit Pommes für mich kein Tabu! Aber mittlerweile eine Ausnahme. Aus Respekt vor dem Tier, den Produzenten, die Lebensmittel noch mit Leidenschaft, Liebe, Sorgfalt und Hingabe herstellen und die Wertschöpfung des Tieres leben, kaufe ich, wenn möglich, mein Fleisch bei mir bekannten Metzgern, die eben diese Attribute nicht nur auf einem Flyer stehen haben, sondern auch leben!
In diesem Sinne, vielen Dank für Euer Interesse und dem Besuch auf meiner Seite.
Euer Micha!