Vorweg, ich bin kein Schwabe. Das möchte ich ausdrücklich betonen! Meine Heimat liegt viel weiter nördlich. Ein mir gut bekannter Oberschwabe sagt immer, alles oberhalb der Donau ist Norddeutschland. Ich bin da geographisch einer anderen Meinung, das soll aber nicht das Thema sein. Meine Heimat liegt aber jenseits des Essig-Öl-Dressing-Äquators. Zuhause wurde Kartoffelsalat mit Mayonnaise gemacht. Standesgemäß! Es gab da keine zwei Meinungen.
Vor langer Zeit siedelte ich um. Seit dem lebe ich diesseits des besagten Äquators und bin somit in Kontakt mit dem Schwäbischen Kartoffelsalat gekommen. Und muss sagen, gut gemacht ist er eine Offenbarung. Er passt zu schwäbischen Saiten-Würstchen (in Restdeutschland als Wiener oder Frankfurter bekannt), Frikadellen, Schnitzel oder auch mit einem grünen Salat als eigenständige Mahlzeit. Hervorragend macht er sich auch als Grillbeilage.
Damit der perfekte Schwäbische Kartoffelsalat gelingt, gibt es einige Dinge zu beachten. Wer jetzt denkt, er mischt aus den Zutaten ein Dressing und gibt das über die Kartoffeln, der irrt. Es ist schon eine Wissenschaft für sich. Die richtige Sorte der Kartoffel ist ebenso wichtig, wie die Schnitttechnik der Erdknolle. Der Schwabe sagt: Dickes Rädle, faules Mädle. Soll heißen, schneide die Kartoffeln so dünn wie möglich und sei fleißig. Wie könnte es anders sein beim Schwaben. Aber nicht nur die schwäbische Fleiß ist essentiell. Auch die genaue Reihenfolge der Zutaten. Die Kartoffeln sollen erst einige Stunden in Essig und Brühe ziehen. Erst vor dem servieren, gesellt sich das Pflanzenöl dazu. Denn das aller wichtigste beim schwäbischen Kartoffelsalat ist die Schlonzigkeit. Die ist das A und O.
Egal wie ihr euren Kartoffelsalat am liebsten esst, es lohnt die schwäbische Variante auszuprobieren. Ich verspreche, ihr werdet es nicht bereuen und wahrscheinlich für immer süchtig danach werden! Und wie diese Wissenschaft genau funktioniert, dass erfahrt ihr jetzt.
Zutaten
Zubereitung