Ich bin großer Freund von süßsäuerlich herzhaftem. Und von Fisch bekanntlich sowieso. Deswegen mag ich auch so gerne Brathering. Und genau um diese coole Fischspezialität geht es. Ich habe bisher nie selbst Bratheringe eingelegt. Hatte ich zwar immer vor, aber es geriet jedes Mal wieder in Vergessenheit. Doch nun war es endlich soweit und pünktlich mit dem Beginn der Heringssaison kommt heute mein Brathering Rezept auf diesen Blog und vielleicht ja auch auf deinen Teller.
Die Geschichte des Bratherings reicht zurück bis ins Mittelalter, als die Menschen in Norddeutschland Heringe in großen Mengen fingen und sie konservierten, indem sie sie räucherten oder in Salz einlegten. Mit der Zeit entwickelte sich eine neue Methode, um Heringe haltbar zu machen – man legte sie in Essig ein. So entstand der Brathering, der in den folgenden Jahrhunderten zu einem beliebten Gericht wurde, nicht nur im Norden Deutschlands. Ein rustikales Essen zum Mittag und auch zu einem kalten Bier am Abend besonders beliebt. Wohlfühlessen für Fischfreunde!
Easypeasy Brathering
Gebratener und sauer eingelegter Hering ist überhaupt nicht schwer zuzubereiten und erfordert wenig Küchen Knowhow. Einzig gute Zutaten und Zeit solltest Du mitbringen, denn der Fisch braucht mindestens 2-3 Tage, um in der Marinade richtig durchziehen.
Für die Zubereitung von Brathering wird der ganze Fisch geschuppt und ausgenommen. In der Regel macht das dein Fischhändler und Du kannst ihn “einsatzbereit” kaufen. Der frische „grüne Hering“ wird dann mit Zitronensaft beträufelt, mit Salz und Pfeffer gewürzt, mehliert und anschließend mit Butterschmalz in einer Pfanne goldbraun angebraten. Nach dem Braten und dem Abkühlen werden die gebratenen Fische in einer säuerlich süßen Marinade bestehend aus Essig, Wasser, Zucker, Zwiebelringen, Lorbeerblättern und Gewürzen eingelegt. Dies verleiht ihm seinen einzigartigen Geschmack und macht ihn gleichzeitig haltbar. Selbst eingelegter Brathering ist gekühlt bis zu zwei Wochen haltbar.
Du kannst die Heringe auch direkt nach dem Anbraten verzehren – das nennt sich dann grüne Heringe. Die sind auch sehr lecker, doch ich persönliche stehe da aber nicht so drauf. Denn bei dieser Art der Zubereitung nehmen einem die vielen Gräten den Spaß am Hering Genuss. Nach dem Einlegen in der Marinade sieht die Sache aber ganz anders aus. Denn durch die essigsaure Marinade, lösen sich die vielen kleinen Gräten vom Hering teilweise auf, oder werden deutlich weicher. Der grätenreiche Hering kann dann einfach mit den kleinen Gräten gegessen werden.
Klassische Beilagen zu Brathering sind Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat. Filetiert werden die Heringe aber auch ganz einfach zum superleckeren Fischbrötchen.
Wenn ich Dir einen kulinarischen Ratschlag geben darf, dann probiere das Rezept unbedingt einmal aus. Du kannst den Säuregehalt und die Gewürze der Marinade nach Belieben deinem Geschmack anpassen und wirst merken, dass dieser Klassiker nichts mit den Bratheringen aus der Büchse zu tun hat. Glaub mir!
Ich werde von nun an auf dem Markt und bei meinem Fischhändler die Augen nach frischem Hering offenhalten. Denn dieses Rezept habe ich ganz sicher nicht zum letzten mal zubereitet.
Liebst Du Fisch genauso sehr wie ich? Dann schau Dir unbedingt auch mal mein Hamburger Pannfisch Rezept oder meinen Räucherfisch Burger an.
Doch nun viel Spaß mit Omas Küchenklassiker Brathering.
Beim Anbraten nicht zu viele Heringe auf einmal in die Pfanne geben, damit sie alle schön knusprig werden können.Zutaten
Zubereitung
Anmerkung