Linseneintopf

Linseneintopf

Linsen sind einfach toll und eine sehr gesunde Zutat. Sie standen schon mehrfach als Hauptdarsteller diverse Gerichte auf der Bühne dieses Blogs. Beispielsweise als Burgerpatty bei meinem Veggie Burger mit rote Linsen-Patty, beim schwäbischen Klassiker Linsen mit Spätzle oder beim meinem vegetarischen Weihnachtsgericht Hasselback-Butternut mit Feigen-Linsen-Füllung. Bemühe einfach mal die Suchfunktion, um alle Linsenrezepte zu finden. Alleine diese Vielfalt zeigt, was für ein großer Linsenfan ich bin. Doch der klassische Linseneintopf, der fehlte bisher auf meinem Linsenbroadway. Bis jetzt! Das Drehbuch ist geschrieben, die Premiere verlief super. Daher heißt es nun, Vorhang auf für Linseneintopf! Herzhaft, deftig, lecker und absolutes Winter-Soulfood.

Linseneintopf, nicht ganz wie bei Oma

Klassischerweise hat Oma Tellerlinsen verwendet, die über Nacht eingeweicht wurden. Damit verkürzte sie die Garzeit, der leckeren Hülsenfrüchte. Ich habe da eine etwas andere Herangehensweise. Weder verwende ich Tellerlinsen noch weiche ich diese über Nacht ein. Ich koche die Linsen getrennt von der restlichen Gemüseeinlage und füge später alles zusammen. Praktischerweise braucht man Berglinsen nicht einweichen, denn oftmals bin ich ein Spontankocher und weiß heute noch nicht, worauf ich morgen so Lust und Appetit habe. Ein weiterer Grund ist aber, dass ich die Berglinsen mit einem leichten Biss viel lieber mag als “matschig” und weich. Ich finde, der Eintopf macht so viel mehr Spaß, als wenn ich gar keine Konsistenz auf dem Löffel haben. Das mag Omas “Kauwerkzeug” geschuldet gewesen sein, aber in diesem Stadium des Lebens bin ich noch nicht angekommen. Mit dem Vorkochen habe ich die gesamte Garzeit der restlichen, geschnibbelten Zutaten wie Kartoffeln, Möhren und Knollensellerie und Lauch viel besser im Griff.

Aber selbstverständlich kannst du in diesem Rezept die Berglinsen gegen Tellerlinsen austauschen, diese über Nacht einweichen und alles gemeinsam kochen. Dann ist die Zubereitung des Linseneintopfs wie von Oma.

Eintopftraditionen

Zwei uralte Traditionen würde ich bei diesem Eintopf aber nie über Bord werfen. Die Oma Regel Nummer eins: In den Linseneintopf gehören Speck und Würstchen. Bin ich sonst kein großer Fan von Wiener Würstchen aka Saiten-Würstchen wie sie hier im schwäbischen genannt werden, gehören sie für mich zu Linsen- und Erbseneintopf dazu. Nicht dass sie darin anders schmecken würden wie sonst, aber im Eintopf mag ich die. Ja ich weiß, muss man nicht verstehen, ist aber so. Und die Oma Linseneintopf Regel Nummer zwei lautet: Ein guter Schuss Essig muss rein. Recht hat sie! Ich mag es generell säuerlich recht gerne, daher wird es bei mir in der Regel ein sehr guter Schuss Essig.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Essigmania von meiner Oma oder meinem Patenonkel habe. Denn mit ihm habe ich mir früher regelrecht Essigbattle geliefert. Man hat zwar nur noch Essig geschmeckt und jegliche Gesichtsnerven haben sich beim Essen zusammengezogen, aber Hauptsache man war der coole Essig-Dude. Dem Essig folgten bei mir in der Regel immer ein paar Tropfen Ma…*räusper* Aber das kennt man ja schon von mir.

Du kannst diesen Linseneintopf auch ganz einfach vegetarisch zubereiten. Dazu kannst du sowohl den Speck und die Würstchen einfach weglassen. Für den runden Geschmack würde ich den Speck aber durch Räuchertofu ersetzen. Wer möchte greift auf Tofu oder Seitan Würstchen zurück. Feel free!

Weitere Eintopf oder Suppen-Empfehlungen von mir sind mein herzhafter Wirsing-Eintopf, meine Graupensuppe oder mein heimatliches westfälisches Blindhuhn.

Viel Spaß beim Stöbern, bzw. Nachkochen und guten Linseneintopf Appetit.

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Linseneintopf

Portionen: 4 Vorbereitung: Koch- / Backzeit: Nährwerte 200 Kalorien 20 grams Fett

Zutaten

  • 250 g Berglinsen
  • 300 g Kartoffeln, festkochend - gewürfelt
  • 250 g Möhren - gewürfelt
  • 50 g Knollensellerie - gewürfelt
  • 1 Stange Lauch - in feine Ringe geschnitten
  • 100 g Speck, geräuchert - gewürfelt
  • 1 Stk. Zwiebel, mittelgroß - fein gewürfelt
  • 1 Stk. Knoblauchzehe - fein gewürfelt
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • 1,5 EL Butterschmalz - alternativ Pflanzenöl
  • Balsamico-Essig oder Rotweinessig - nach belieben
  • Salz, Pfeffer, Zucker - zum Abschmecken
  • 3 EL krause Petersilie - gehackt
  • 4 Stk. Wiener Würstchen - in Scheiben geschnitten
  • 1 Stk. Lorbeerblatt
  • 2 Stk. Gewürz-Nelken
  • 1 Stk. Wacholderbeere
  • 1 TL schwarze Pfefferkörner

Zubereitung

  1. In einem großen Topf 750 ml Wasser ohne Salz zum Kochen bringen und anschließend die Berglinsen darin ca. 20 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen. Nach der Garzeit das Wasser abgießen und die vorgekochten Linsen zur Seite stellen.
  2. In der Zwischenzeit Butterschmalz in einem weiteren Topf zergehen lassen und den gewürfelten Speck anbraten. Nach 2-3 Minuten die Zwiebeln und den Knoblauch dazu geben und ebenfalls mit braten.
  3. Das restliche Gemüse zu den Zwiebeln, Knoblauch und Speck geben, 3 Minuten andünsten und löscht alles mit der Gemüsebrühe ab. Lorbeerblatt, Nelken, Wacholderbeeren und Pfefferkörner (siehe Anmerkung) hinzugeben und bei mittlerer Hitze 15-20 Minuten leicht köcheln lassen. Das Gemüse sollte noch Biss haben. 
  4. Die Gewürze entfernen, die vorgekochten Linsen und die Würstchen zugeben, mit Salz, Pfeffer, Zucker und Essig abschmecken.
  5. Alles noch einmal aufwärmen und mit gehackter Petersilie servieren.

Anmerkung

Lorbeerblatt, Nelken, Wacholderbeeren und Pfefferkörner in ein Teebeutel geben und als Gewürzsäckchen in den Eintopf geben. So lassen sich die Gewürze nach dem Kochen wieder leichter Entfernen.

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