Backhendl

Abstandhalter

10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1… “O‘ zapt is!” Jedes Jahr pünktlich um 12 Uhr am ersten Samstag nach dem 15. September, hört man diesen Ausruf vom amtierenden Münchner Oberbürgermeister, nach dem er das erste Bierfass im Schottenhammel-Festzelt angestochen hat. Gefolgt von seinem Wunsch auf eine „friedliche Wiesn“. Anschließend folgen zwölf Böllerschüsse als Signal, dass in allen Festzelten Bier ausgeschenkt werden darf. Das alles passiert wieder in diesem Jahr, genau in diesem Moment, wenn dieser Blogbeitrag online geht. Daher auch von mir: „Auf eine friedliche Wiesn“. Feiern wir ein zünftiges Oktoberfest daheim! Fernab von Trubel, stinkenden Zelten und betrunkenen Menschen, die in Ecken rumliegen. Also ich setze jetzt voraus, dass dies bei dir daheim nicht der Fall ist. Und was darf dabei auf keiner Wiesn fehlen? Natürlich! Das Backhendl. Außen schön kross und innen saftig. Mit etwas Zitrone beträufelt, yummy! 

Oktoberfest, der kulinarische Wahnsinn

Musste in den letzten beiden Jahren das Oktoberfest pandemiebedingt abgesagt werden, wird es in diesem Jahr ganz bestimmt wieder gastronomische Rekordzahlen geben. Beispiele gefällig? 7,2 Millionen Menschen besuchten die Wiesn 2019 und tranken dabei 6,9 Millionen Liter Bier, 94795 Liter Wein, 42526 Liter Sekt, 229938 Liter Kaffee und Tee, 1,1 Millionen Liter Wasser und Limonade. Verspeist wurden dabei 549899 Hähnchen, 140225 Paare Würstchen, 44320 kg Fisch, 75456 Schweinshaxen, 116 Ochsen und 57 Kälber. Bei meiner Oktoberfest-Recherche bin ich auf witzige Zahlen gestoßen. So wurde unter anderem zwei Waldhörner, ein Tischtennisschläger, ein Playboy Magazin und ein Hund im Fundbüro abgegeben. Die Waldhörner kann ich noch nachvollziehen. Aber was zur Hölle macht jemand mit einem Tischtennisschläger oder einem Playboy Magazin auf dem Oktoberfest? Ich will mir gar nicht weiter diese Frage stellen, wenn die beiden Gegenstände vielleicht sogar noch einer Person gehören. Ach ja, der Hund wurde abgeholt und ist wohlauf!

Keine Wiesn ohne Backhendl

Ich will an dieser Stelle nicht die Spaßbremse oder der Moralapostel sein, aber einfach mal die oben genannten Zahlen kurz sacken lassen. Und nun stell dir mal die Frage, woher zum Beispiel eine halbe Millionen Hühnchen kommen und wie diese gehalten werden. Ein Grund mehr, sein eigenes Oktoberfest daheim zu feiern und dieses leckere Backhendl-Rezept auszuprobieren. Denn dabei triffst du die Entscheidung, woher dein Hähnchen stammt! 

Aber nun endlich mal zum Rezept. Auf dem Oktoberfest findet man neben den typischen Wiesenhähnchen vom Spieß auch knusprig gebackene, goldbraune Backhendl. Das auch als Wiener Backhendl bekannte Gericht ist seit dem 18. Jahrhundert eine Tradition der Wiener Küche. Es besteht aus gewürzten Teilstücken vom Huhn, die paniert in heißem Fett oder Öl ausgebacken werden. Beides hat was, aber mir persönlich schmeckt Backhendl besser als ein Grillhähnchen. Aber probiere es selbst einmal aus.

Du bist nun auf den Hähnchengeschmack gekommen? Du liebst es feurig? Dann habe ich noch ein Rezept für dich: Jerk Chicken

Du suchst eine Beilage zum knusprigen Backhendl? Dann empfehle ich dir neben meinem Feldsalat einen schlotzigen Kartoffelsalat oder einen frischen Gurkensalat.

Bevor es aber nun losgeht, noch schnell die Lederhose oder das Dirndl übergeworfen, eine Maß eingeschenkt und schon heißt‘s „O’zapft is!“ bei dir daheim.

Abstandhalter

Pin Drucken

Backhendl

Portionen: 4 Vorbereitung: Koch- / Backzeit: Nährwerte 200 Kalorien 20 grams Fett

Zutaten

  • 90 g Salz
  • 2 Stk. Lorbeerblätter
  • 3 Stiele Tymian
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 1 Stk. Hähnchen, ca. 1,5 kg
  • 0,5 TL Kreuzkümmel
  • 2 Stk. Eier
  • 100 g Mehl
  • 100 g Semmelbrösel
  • 1 Stk. Zitrone, bio
  • 100 g Feldsalat
  • 1 Stk. Radicchio, klein
  • 40 g Kürbiskerne
  • 2 EL Kürbiskernöl
  • 4 EL Weißweinessig
  • 1 TL Senf, süß
  • Salz, Pfeffer
  • Olivenöl
  • 1,5 l neutrales Öl, zum Frittieren

Zubereitung

  1. Am Vortag 90 g Salz in 1,5 l Wasser auflösen. Lorbeerblätter, Thymian, Rosmarin und das Hähnchen in die Lake geben und über Nacht kalt stellen.
  2. Am nächsten Tag das Hähnchen abtropfen lassen. Die Brüste auslösen und halbieren. Keulen auslösen und im Gelenk trennen. Flügel abtrennen. Hähnchenteile mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel würzen. Eier verquirlen. Eier, Mehl und Semmelbrösel jeweils in einen tiefen Teller geben. Hähnchenteile erst in Mehl, dann in Ei, schließlich in Semmelbrösel wälzen. Dabei überschüssiges Mehl gut abklopfen.
  3. Das Öl auf 170 Grad erhitzen und die Hähnchenteile darin nacheinander in 2 Portionen jeweils 6-8 Minuten goldbraun ausbacken. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und im vorgeheizten Backofen bei 120 Grad Ober- Unterhitze warm stellen.
  4. Für den Salat den Feldsalat sorgfältig waschen, putzen und trocken schleudern. Den Radicchio in Stücke zupfen und dann ebenfalls waschen, putzen und schleudern. Beide Salat in eine Schüssel geben.
  5. Die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis sie duften. Öle, Essig und Senf in einer Schüssel vermengen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Salat mit Kürbiskernen und Dressing mischen. Mit je einer viertel Zitrone zusammen zum Backhendl servieren.

Anmerkung

Wenn du keine Zeit oder Lust hast das Hähnchen selbst zu zerlegen, dann kaufe einfach Keulen und Brüste und verwende die.

Hast du dieses Rezept ausprobiert?
Dann verlinke mich auf Instagram @foodish.cooking

Related posts

Wiener Schnitzel

Currywurst

Frikadellen