Schwarzwurzelgratin mit Honig und Thymian

„Winterspargel“ oder “Spargel des kleinen Mannes” dachte ich mir, als ich die Schwarzwurzeln in meinem lokalen Bioladen entdeckte. Selber verarbeitet hatte ich sie bis dato noch nie, aber essen tue ich sie gerne. Das Handy gezückt und kurz mal geschaut was man daraus alles machen kann, außer Gemüsebeilage. Ich hätte sie gerne als eigenständiges Gericht! Ahhhh, Gratin! Käse blubbernd und goldbraun, Muskatnuss…

Meine Skepsis und der Gedanke an den Aufwand wich schnell. Blubbernder Käse kann einiges bewirken! Und so packte ich diese erdigen, dunkel braunen Stangen in eine Papiertüte und schlenderte zur Kasse, wohlwissend was da auf mich zukommt.

Die Realität sollte mich schlagartig wieder aus dem Cheeswonderland zurückholen! Schnell merkte ich, dass die Schwarzwurzel nicht umsonst Wurzel heißt und nicht auf dem Baum wächst. Mein 1,5 kg Einkauf beinhaltete auch 300 g feinsten Sand! Mir war nicht bewusst, dass der Spargel des kleinen Mannes auch Baumaterial mitliefert. Naja, Sand und Wasser erweckt ja auch Kindheitserinnerungen an Strandburgen. Immer positiv denken, habe ich gelernt! Die positive Grundhaltung wurde aber im nächsten Schritt direkt wieder auf eine harte Probe gestellt, als ich das Gemüse mit dem Sparschäler anfing zu bearbeiten. Klebriger Schmier an den Händen, Flecken am Pulli und das ganze Spülbecken versaut… das alles für was? Die vielleicht zarteste Versuchung, seit es Gemüse in einem blubbernden Käsebad gibt!

Damit auch du die Liebe zum Spargel des kleinen Mannes entdeckst -dürfen große Männer den eigentlich nicht essen? Und ab welcher Größe ist ein Mann groß?- habe ich ein paar Infos und Tipps für dich. Dazu natürlich das Rezept für das Schwarzwurzelgratin.

Macht euch nackig! Oder Schutzkleidung an, putzen, schälen, einlegen!

Wie schon erwähnt, sieht man der Schwarzwurzel an, dass sie unter der Erde gewachsen ist und im Gegensatz zu Karotten, bekommt man sie ungeputzt. Daher ist erst einmal Arbeit angesagt. Am besten schrubbt man das Gemüse mit einer Bürste unter fließendem Wasser, bis eine dunkelbraune, leicht runzelige Schale zum Vorschein kommt. Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, sich in die persönliche Schutzausrüstung zu schmeißen. Sonst endet das Vergnügen in einem klebrigen und fleckigen Drama. Daher unbedingt:

  • Einweghandschuhe anziehen.
  • Schürze anziehen, um Flecken zu vermeiden. (Es soll Menschen geben, die ziehen keine Schürze an, weil die nicht dreckig werden soll)
  • Küchenwerkzeuge direkt abspülen.
  • Sollte es doch Flecken geben, diese sofort mit Zitrone behandeln.

Erstmal ein Bad nehmen!

Habt Ihr die vorherigen Schritte unfallfrei erledigt, ist es nun an der Zeit die fertig geschälten Schwarzwurzeln direkt in einem Mix aus Wasser und Zitrone einzulegen. Ansonsten verfärben sie sich sehr schnell an der Luft und werden unansehnlich. Ein paar Löffel Zitronensaft oder Essig in einer Schale mit Wasser stoppen diesen Prozess.

Ready for take off!

Nun ist das Gemüse fertig vorbereitet und kann verarbeitet werden. Hierbei ist es egal, ob Ihr es kochen, braten oder frittieren möchtet. Eurer Kreativität und Eurem Geschmack sind fast keine Grenzen gesetzt. Ich habe mich für dieses Schwarzwurzelgratin entschieden:

Pin Drucken

Schwarzwurzelgratin mit Honig und Thymian

Portionen: 2 Vorbereitung: Koch- / Backzeit: Nährwerte 200 Kalorien 20 grams Fett

Zutaten

  • 1000 g Schwarzwurzel, ungeschält
  • Zitronensaft oder Essig
  • 300 ml Sahne
  • 1EL Honig
  • 100 g kräftigen Käse gerieben (z.B. Bergkäse)
  • frischen Thymian nach Belieben
  • Salz, Pfeffer und Muskat

Zubereitung

  • Schwarzwurzel putzen, schälen und in einem Topf mit Wasser und einem Spritzer Zitrone oder Essig etwa 20 Minuten bissfest garen. Anschließend abgießen.
  • Den Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • In einem Topf die Sahne leicht erhitzen und die Hälfte des Käses darin schmelzen lassen. Mit Salz, Pfeffer, Honig, Salz und dem frischen Thymian abschmecken.
  • Die Schwarzwurzeln in kleine Stücke schneiden und in eine Auflaufform geben.
  • Im Anschluss mit der Thymian-Sahne übergießen und dem restlichen Käse bestreuen.
  • Für etwa 15-20 Minuten im Ofen goldbraun überbacken.
  • Abschießend noch mit Thymian bestreuen und servieren.

Guten Appetit! 

Anmerkung

Die Mengenangaben beziehen sich auf das Gericht als Hauptmahlzeit. Als Beilage für zwei Personen reicht die Hälfte der Menge an Zutaten. Wer mag kann auch noch einen Löffel Senf mit in die Käse-Milch rühren.

Hast du dieses Rezept ausprobiert?
Dann verlinke mich auf Instagram @foodish.cooking

Related posts

Trauben-Käse-Salat

Allgäuer Käsespätzle

Maafe vegetarisch