Belgische Pommes

Jetzt mal ehrlich! Gibt es etwas Besseres als frische Pommes? Ja! Gibt es! Und zwar frische belgische Pommes. Für viele, auch für mich, sind sie der Begriff der perfekten Pommes. Außen goldbraun, knusprig und innen weich und cremig. und deutlich länger und dicker als das deutsche Äquivalent. Da der Weg nach Belgien für viele nicht der nächste ist, verrate ich Dir heute, wie Du zu Hause selbst traditionelle belgische Pommes zaubern kannst.

Bei unseren Nachbarn gehören sie zum Stadtbild einfach dazu: die Frittenbuden. Dort finden die Belgier das frittierte Glück, köstliche Pommes. Diese Frittenbuden-Kultur soll sogar zum Weltkulturerbe ernannt werden. So möchte es der belgische Pommesverband „Navefri-Unafri“ geht. Die belgischen Pommes unterscheiden sich in einigen Details zu den „deutschen” Pommes. Sie sind etwas länger, etwas dicker und vor allem: nicht vegetarisch! Denn sie werden in tierischem Fett, meist Rindernierenfett, gebacken. Doch allein dieses Wissen reicht noch nicht, für die perfekten belgischen Pommes.

Welche ist die richtige Kartoffelsorte für belgische Pommes?

Für ein gutes Endergebnis benötigt man zunächst eine gute Basis. Das ist in diesem Fall die richtige Kartoffelsorte. Es ist ein großer Irrglaube, dass alle Kartoffeln frittiert werden können! Ja natürlich kann man jede Kartoffel frittieren, aber man erhält keine perfekten Pommes. Für belgische Pommes ist es elementar wichtig, dass die Kartoffeln mehligkochend sind. Die am besten geeignete Kartoffel für belgische Pommes ist die Sorte „Bintje“. Diese habe ich mir extra bestellt, da ich sie im Laden nicht bekommen habe. Aber auch die Sorten „Agria“, „Fontana“ und „Challenger“ kann man gut verwenden. Von festkochenden Kartoffelsorten sollte man hingegen die Finger lassen. Außerdem wichtig: Kartoffeln, sollten aus gutem Anbau kommen. Denn wenn man gute Ware möchte und die Kartoffel gut schmecken soll, dann sollte man sie auch gut behandeln.

Auch die Fritteuse ist wichtig!

Wer der Meinung ist, Fritteuse sei gleich Fritteuse, der täuscht sich gewaltig. Laut belgischen Pommes-Experten gilt bei den Fritteusen der Grundsatz: „The bigger, the better“. Und wenn Du dir einmal selbst die Frage stellst, ob Du lieber in einer mickrigen Badewanne badest und oder einen Jacuzzi, dann weißt Du, was er meint.  

Dabei ist es gar nicht wichtig, eine riesige Fritteuse bei sich zu Hause stehen zu haben. Vielmehr sollte man bei der heimischen Zubereitung der belgischen Pommes einfach darauf achten, immer nur kleine Portionen gleichzeitig zu frittieren, damit auch jedes Kartoffel-Stäbchen genug Platz im Öl hat.

Und wie bereite ich nun die perfekten belgischen Pommes zu?

Der wahrscheinlich größte Unterschied zu den uns bekannten Pommes ist jedoch die Zubereitung. Sind das Wässern zum Auswaschen der Stärke und das zweimalige Frittieren bei unterschiedlichen Temperaturen auch hier eine gängige Praxis, liegt der größte Unterschied vermutlich in der Wahl des Frittierfetts. Für authentische belgische Pommes benötigst Du Rindernierenfett. Und glaub mir, den Unterschied schmeckst Du definitiv! Die Pommes sind somit zwar kein vegetarisches Gericht mehr, das war in diesem Rezept aber auch nicht der Anspruch. Das Fett mußt Du entweder bei deinem Metzger oder in einem Online-Shop bestellt. Letzteres hat bei mir sehr gut funktioniert.

Traditionell werden zu belgischen Pommes verschiedene Soßen angeboten. Wie zum Beispiel klassische Mayonnaise, Ketchup, Aioli, Sauce Andalouse, Erdnuss- oder Currysoße. Meine persönlichen Favoriten sind Frites Spezial mit Mayonnaise, Ketchup und Zwiebeln oder Erdnusssoße. Sehr gut passt auch Joppie Sauce.

Hast Du die richtige Kartoffelsorte, eine Fritteuse und ein tierisches Fett, dann steht Deinem Genuss von frischen belgischen “Frites” nichts mehr im Wege. Außer vielleicht eine stinkende Küche, aber das nimmt ja gerne in Kauf.

Zwischen dem ersten und zweiten Frittieren, sollten die Kartoffeln möglichst weit abkühlen. Wenn Du die Zeit hast, dann friere sie nach dem ersten Frittieren ein und gebe sie gefroren zum zweiten Durchgang in deine Fritteuse. Es empfiehlt sich auch gleich größere Vorräte anzulegen und nach einmaligen Frittieren einzufrieren und dann ganz nach Bedarf aus dem Tiefkühler holen und goldbraun ausbacken.

Aber nun viel Spaß beim fröhlichen frittieren der leckeren belgischen Pommes!

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Belgische Pommes

Portionen: 4 Vorbereitung: Koch- / Backzeit: Nährwerte 200 Kalorien 20 grams Fett

Zutaten

  • 1000 g Kartoffeln, mehligkochend (wenn möglich die Sorte Bientje)
  • 2,5 - 3 Kg Rindernierenfett
  • Salz

Zubereitung

  1. Die Kartoffeln waschen, schälen, in ca. 1,5 cm breite und 1 cm dicke Stifte schneiden und ca. 20 Minuten in kaltes Wasser legen. Anschließend abgießen und gut trocken tupfen.
  2. Das Rinderfett in einer Fritteuse  auf ca. 140 °C erhitzen. Kartoffeln darin portionsweise (nicht zu viel Kartoffel-Stächen auf einmal)  ca. 5 Minuten vorfrittieren. Die Pommes sollen dabei gar, aber nicht braun sein. Sie werden quasi weichgekocht.
  3. Die vorfrittieren Kartoffeln abkühlen lassen. (siehe Pro-Tipp)
  4. Temperatur das Fetts auf ca. 180 °C erhöhen und die Kartoffeln für 3-5 Minuten goldbraun und knusprig ausbacken.
  5. Die noch heißen Kartoffeln abtropfen lassen und mit Salz würzen.
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