Zwetschgen-Chutney

Du Pflaume! Eine Beschimpfung, die heute als “lame” bezeichnet werden würde. Aber warum beschimpft man Jemanden als Pflaume? Früher sah man die Zwetschge aufgrund ihres festeren Fruchtfleisches für höherwertig an, dementsprechend war eine Pflaume nicht so viel wert. Egal ob Pflaume oder Zwetschge, für mich läutet diese Frucht den Herbst ein. Der Sommer neigt sich dem Ende. Und mit ihm neigen sich auch die Äste der Obstbäume. Erntezeit. Auch für Zwetschgen und Pflaumen. Neben Kuchen und Mus, ist Zwetschgen-Chutney etwas Tolles, das man aus der Spätsommerfrucht zaubern kann. Und definitiv ein Blog-Rezept wert.

Zwetschge oder Pflaume?

So wie Frikadellen, Buletten oder Fleischpflanzerl das Gleiche sind, dachte ich lange, Pflaumen und Zwetschgen seien auch nur andere Bezeichnungen für ein und das Selbe. Der Unterschied liegt aber im Detail. Zwetschgen sind eine Unterart der Pflaumen. Sie sind im Vergleich länglicher, haben ein festeres Fruchtfleisch, und der Stein lässt sich leichter lösen. Sie behalten ihre Form beim Kochen, sodass sie perfekt für ein dickflüssiges Chutney geeignet sind.

Ein Chutney ist nicht einfach nur “eingekochtes Obst”. Chutneys können durchaus zu den “Soulfoods” gezählt werden. Den herzhaften, würzigen, teilweise auch schärflichen Gerichten, die uns die regnerischen, windigen Herbsttage und auch die kalten Wintertage versüßen. Zwetschgen-Chutney ist absolut einfach zu machen. Den größten Teil der Zubereitungszeit nimmt dabei tatsächlich das Entkernen der Zwetschgen ein. Ist das erledigt, köchelt das Chutney munter quasi von alleine ein. Den fruchtig scharfen Dipp kann eigentlich Jeder machen, es ist absolut einfach. Wahrscheinlich haben deshalb die Engländer das Chutney aus Indien nach Europa gebracht. Es gibt der englischen Küche den nötigen Pfiff, der ja auch wirklich manchmal nötig ist.

Chutneys sind fruchtig-süß bis würzig-herzhaft und nicht selten auch ein bisschen scharf. Für so ein richtig gutes Zwetschgen-Chutney schiebt man beim Grillen den stinknormalen Industrie-Ketchup gerne beiseite. Das Chutney schmeckt z.B. ausgezeichnet zu kräftigem Käse oder kaltem Braten. Es passt aber auch hervorragend in die asiatische Küche.

Wenn auch du dir den Spätsommer geschmacklich verlängern möchtest, dann probiere das Rezept für das fruchtige, scharfe Zwetschgen-Chutney selbst aus. Vielleicht gefällt dir ja auch meine Bacon-Jam?

Pin Drucken

Zwetschgen-Chutney

Portionen: 4 Gläser Vorbereitung: Koch- / Backzeit: Nährwerte 200 Kalorien 20 grams Fett

Zutaten

  • 500 g Zwetschgen, halbiert, entsteint
  • 250 g Gelierzucker 2:1
  • 150 g Soft-Pflaumen, getrocknet, entsteint
  • 20 g Ingwer, frisch, in dünnen Scheiben
  • 1 Stk. Chilischote, rot, entkernt, in kleinen Stücken
  • 250 g Zwiebeln, rot, halbiert
  • 1 Prise Zimt, gemahlen
  • 1 Prise Kardamom, gemahlen
  • 1 Prise Muskatblüte, gemahlen
  • 1 Prise Nelken, gemahlen
  • 15 g Salz
  • 250 g Rotweinessig
  • 5 ml Zitronensaft, frisch gepresst

Zubereitung

  1. Zwetschgen, waschen, halbieren, entkernen und mit einem Messer in feine Stücke schneiden. Mit dem Gelierzucker in einen Topf geben und kurz Flüssigkeit ziehen lassen.
  2. In der Zwischenzeit die Soft-Pflaumen im Mixer kurz zerkleinern. Ingwer und Chili ebenfalls im Mixer fein zerhacken. Rote Zwiebeln schälen und in feine Würfel hacken.
  3. Alles zusammen mit dem Rotweinessig zu den Zwetschgen in den Topf geben.Kurz aufkochen lassen und unter Rühren ca. 7 Minuten durchkochen bei mittlerer Temperatur. Die Gewürze, das Salz und ein bisschen Zitronensaft zugeben.
  4. Sofort in saubere Twist-Off-Gläser füllen, und die Gläser verschließen. Kurz auf die Deckel stellen. Dann umdrehen und auskühlen lassen.
Hast du dieses Rezept ausprobiert?
Dann verlinke mich auf Instagram @foodish.cooking

Related posts

Käse Dip

Bacon Jam | Salted Caramel-Edition

Chimichurri